Nie zuvor gab es auf dem Markt eine grössere Vielfalt an tragbaren Computern. Im Zeitalter der Tablets und Smartphones verlieren herkömmliche PCs immer mehr Marktanteile. Die Hersteller reagieren darauf mit verschiedenen Laptopkategorien wie Ultrabook, Netbook oder Hybrid. Doch worin unterscheiden sich die einzelnen Kategorien? Wir versuchen etwas Licht ins Dunkle zu bringen.
Mit der Entwicklung massentauglicher PCs in den 1970er Jahren kam die Idee nach portablen Computern auf. 1975 präsentierte dann IBM den ersten käuflich erwerbbaren tragbare Computer. Der IBM 5100 kostete je nach Ausstattung lediglich 10.000 bis 20.000 US-Dollar und wog schlanke 24 Kilogramm. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Moderne Laptops sind nicht nur vielfach leistungsstärker, sondern auch billiger und leichter als ihr Urgrossvater. Diesen Attributen in Verbindung mit der Verbreitung von Dockingstations, haben sie es auch zu verdanken, dass sie dem klassischen Desktop-PC immer mehr den Rang abgelaufen haben.
Inzwischen sind auf dem Markt viele verschiedene Laptopkategorien erhältlich: Neben den herkömmlichen Notebooks kann man unter anderem Ultrabooks, Hybrids oder Netbooks kaufen. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Die Unterschiede sind jedoch einfacher als man denkt. Grundsätzlich fallen alle tragbaren PCs unter den Oberbegriff Notebook bzw. Laptop. Bei dieser Bezeichnung spielen Ausstattung und Leistungsfähigkeit keine Rolle. Anders ist das bei den Ultrabooks. Der Name Ultrabook ist ein eigetragenes Warenzeichen vom Chiphersteller Intel. Intel produziert selber keine Notebooks, sondern vergibt das Recht den Namen zu tragen an Geräte, die bestimmten Anforderungen entsprechen. Grundsätzlich müssen Ultrabooks besonders klein und leicht sein und einen Intel-Prozessor haben. Auch eine lange Akkulaufzeit ist Bedingung.
3-Stufen Plan zur Einführung
Das Ultrabook-Konzept stellte Intel 2011 auf der taiwanesischen Computermesse Computex vor. Vorgesehen ist ein 3-Stufen-Plan zur welcher sich mit der Einführungen der Prozessorgenerationen Sandy Bridge, Ivy Bridge und Haswell deckt. Mit jeder neuen Stufe steigen auch die Anforderungen. Momentan befindet sich der Plan auf Stufe zwei. Im Herbst dieses Jahres wird mit der Einführung der Haswell-Prozession die dritte Stufe erklommen. Bereits jetzt wurden die Voraussetzungen für die Benutzung des Markennamens verschärft. Neu muss unter anderen ein Touchscreen zur Grundausstattung gehören.
Über einen solchen Touchscreen verfügen Hybrid-Geräte, auch Convertibles genannt, bereits jetzt. Sonst wären sie auch nicht zu gebrauchen, vereinen sie doch ein Notebook und ein Tablet in einem Gerät. Technische Umsetzungen gibt es dabei verschiedene, da es keinen gemeinsamen Standard, wie beim Ultrabook, gibt. Bei manchen Geräten kann man das Display im Rahmen drehen und entweder aufgeklappt mit der Tastatur als Notebook oder ohne als Tablet benutzen. Bei anderen Geräten kann man das Display wie auf dem Foto einfach um fast 360 Grad drehen und auf der Unterseite der Tastatur angedockt als Tablet benutzen. Ob diese Geräteklasse ein Erfolg wird, bleibt allerdings abzuwarten. Schliesslich ist diese Geräteklasse noch ganz neu auf dem Markt und bisher sehr stark mit Windows 8 verbunden. Um das Chaos perfekt zu machen gibt es inzwischen auch Ultrabook Convertibles.
Das Kurzgastspiel der Netbooks
Nicht mehr ganz so neu sind die sogenannten Netbooks. Sie zeichnen sich durch ein kleineres Display und eine schwächere Ausstattung als herkömmliche Notebooks aus. Die Idee war eine Art Mini-Notebook mit hoher Mobilität und geringem Preis. Einer der ersten, in grosser Stückzahl produzierten Netbooks, war das 2007 in Asien auf den Markt gebrachte ASUS Eee PC. Es hatte eine Bildschirmdiagonale von 18 cm (7‘‘) und kein optisches Laufwerk. Ein Merkmal, dass alle folgenden Netbooks vereinte und inzwischen auch bei vielen Ultrabooks vorkommt. Schnell nahmen die Marktanteile der Netbooks zu und andere Hersteller produzierten eigene Geräte. Auf dem Höhepunkt Anfang 2010 waren 20% der verkauften tragbaren Computer Netbooks. Und dann stellte Apple das iPad vor. Mit dem Markteintritt der Tablets verloren die Netbooks zuerst langsam, dann schneller ihre Marktanteile. 2011 wurden erstmals mehr Tablets als Netbooks verkauft. Im Dezember 2011 kündigte Dell den Ausstieg aus dem Netbook Markt an und andere Hersteller folgten dem Beispiel bald. Inzwischen haben alle grossen Hersteller die Produktion gestoppt oder den Stopp angekündigt. Der allgemeine Tenor ist, dass man sich stattdessen auf Tablets und/oder Ultrabooks konzentrieren wolle.
Am Beispiel der Netbooks sieht man, dass es ganz schnell gehen kann auf dem IT-Markt. Zwischen der Markteinführung über den Erfolg bis hin zum Zerfall einer Kategorie vergehen vielleicht nur wenige Jahre. Ultrabooks und Hybrids stehen noch am Anfang. Jetzt ist ihre Meinung gefragt: Welcher Gerätegattung hat die grössten Erfolgsaussichten und von welcher wird man in ein paar Jahre nur noch in der Vergangenheit reden? Teilen Sie Ihre Meinung mit uns und schreiben Sie einen Kommentar.